Porträts + Interviews
Im vergangenen Sommer beendete Nora erfolgreich ihre Ausbildung zur Logopädin an den Ludwig Fresenius Schulen Chemnitz. Im Interview berichtet sie, wie sie nach dem Abschluss einen Job in einer Logopädie-Praxis gefunden hat und was sie Absolventen auf Jobsuche rät.
Wieso wolltest du Logopädin werden?
Ich wusste schon lange, dass ich im sozialen Bereich arbeiten möchte. Während meiner Schulzeit habe ich mich über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten informiert und Praktika in verschiedenen Bereichen gemacht, um herauszufinden, was mir gefallen könnte. Ich habe schon immer gern und viel geredet. Die Inhalte und verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Logopädie haben mich letztlich am meisten interessiert. Vor allem die Mischung der Patienten aus Jung und Alt und den verschiedenen Störungsbildern fand ich sehr spannend, denn so ist kein Arbeitstag wie der andere. Deshalb habe ich mich für die Logopädie-Ausbildung an den Ludwig Fresenius Schulen Chemnitz entschieden.
Hast du für deine Jobsuche Stellenportale genutzt – wenn ja welche?
Nein. Ich habe auf den Websites von verschiedenen Praxen geschaut und mich direkt auf deren Stellenanzeigen beworben. Außerdem habe ich Initiativbewerbungen geschrieben. Da ich in einer Kleinstadt wohne, werden die Stellenangebote im Bereich der Logopädie meist nicht auf Stellenportalen angeboten. Ich kann mir aber vorstellen, dass dies besonders in größeren Städten eine gute Möglichkeit sein kann.
Wie hast du deinen aktuellen Job gefunden?
Auf der Webseite meines jetzigen Arbeitgebers gab es eine Stellenanzeige, auf die ich mich beworben habe. Das Bewerbungsgespräch lief sehr gut und die Praxis und die dortigen Arbeitsbedingungen haben mir zugesagt, sodass ich froh bin, jetzt dort zu arbeiten. Es wird mir ermöglicht, in vielen verschiedenen Bereichen zu arbeiten, meine Zeit selbstständig und flexibel einzuteilen und mich therapeutisch auszuprobieren.
Welche Herausforderungen gab es bei deiner Jobsuche?
Zurzeit werden händeringend Fachkräfte gesucht, das gilt auch für Logopäden. Ich habe daher direkt nach meinem Abschluss ohne Schwierigkeiten meinen jetzigen Job gefunden.
Wie war der Berufseinstieg für dich?
Zu Beginn war es nicht einfach, denn der Berufsalltag unterscheidet sich von der Ausbildung. Das war anfangs eine Umstellung für mich. Ich musste den Ablauf in mehreren verschiedenen Einsatzorten und neue Therapie-Konzepte kennenlernen, neue Patienten übernehmen und die Dokumentationen der Therapien erledigen. Zum Glück haben mir meine Kollegen und Vorgesetzten bei all dem geholfen, sodass nach einer Eingewöhnungszeit vieles mittlerweile zur Routine werden konnte.
Was würdest du Absolventen, die gerade auf Jobsuche sind, raten?
Es ist wichtig, zuerst herauszufinden, in welche Richtung man gehen möchte oder welche Bereiche einen interessieren. Es gibt viele Möglichkeiten und Einsatzorte für Logopäden: Man kann in einem Krankenhaus, einem Reha-Zentrum, einer Frühförderstelle oder einer festen Praxis arbeiten. Nicht jeder kann mit allem umgehen, nicht jeder arbeitet zum Beispiel gerne mit Kindern oder mit Schlaganfallspatienten – wieder andere möchten die Mischung aus allem. Das ist aber gut so, denn nur so wird jeder Bereich abgedeckt.