Hamburg
Meditation kann Körper und Geist positiv beeinflussen. Im Frühjahr organisierte Anika Schmelter, Lehrerin im Fachbereich Physiotherapie an den Ludwig Fresenius Schulen Hamburg, daher einen Meditationskurs für interessierte Schüler. Das freiwillige und kostenlose Angebot wurde gut angenommen, sodass der Kurs auch in diesem Schuljahr wieder startet. Einmal wöchentlich trifft sich die Gruppe für 45 Minuten im schuleigenen Gymnastikraum und meditiert gemeinsam.
Im Interview erklärt Anika Schmelter, welche verschiedenen Meditationsübungen es gibt und welche Vorteile regelmäßiges Meditieren haben kann.
Was versteht man unter Meditation?
Meditieren ist nicht nur Stillsitzen und Warten, sondern innere Arbeit, durch die wir uns von Erlebtem erholen und einen liebevolleren Umgang mit uns selbst erlernen. Beim Meditieren trainieren wir, zu beobachten und achtsam zu sein. Wir kommen in Kontakt mit uns selbst, schulen unsere Körperwahrnehmung und reflektieren unsere Gefühle und Gedanken.
Welche verschiedenen Methoden zur Meditation gibt es?
Meditation ist sehr vielfältig und es gibt ganz unterschiedliche Herangehensweisen. Man kann in verschiedenen Sitzpositionen, im Liegen oder auch in Bewegung meditieren.
Einige Beispiele für Meditationen möchte ich hier nennen: Atemtechniken, Körperwahrnehmungsübungen wie Bodyscans, Fantasie- oder Traumreisen, Imaginationsübungen, Chakrameditationen, Klangmeditationen mit Klangschalen oder Musik, achtsames intuitives Bewegen, achtsames Gehen, intuitives Malen und vieles mehr. Es ist für jeden etwas dabei!
Wie sind Sie zur Meditation gekommen?
Meine ersten Berührungspunkte waren intuitive Bewegungsformen und Entspannungsverfahren während meiner Ausbildung zur Gymnastiklehrerin. Damals galt diese für mich als rein körperliche Entspannung am Ende einer Sportstunde. In der anschließenden Ausbildung zur Physiotherapeutin lernte ich weitere Techniken, vor allem aus der Atemtherapie kennen. Allerdings lag auch hier der Fokus auf den physischen Effekten.
Als ich vor einigen Jahren dann selbst eine sehr stressige Zeit hatte, wurde mir die Meditation empfohlen. Ich bin dann zunächst zum Yoga gegangen und habe geführte Meditationen schrittweise – erst einmal abends über eine App – in meinen Alltag eingebaut. So hatte ich immer wieder kleine Erholungszeiten für mich und mir ging es spürbar besser. Mit der Zeit habe ich etliche Meditationskurse, Workshops und Retreats besucht und durch die Meditation einen Anker gefunden.
Warum haben Sie sich entschieden, den Meditationskurs anzubieten?
Immer mehr junge Menschen leiden unter psychischem Druck, durchleben privat viele Höhen und Tiefen und sind extrem vielen Reizen von außen ausgesetzt. Mediation kann ein Weg sein, innere Ruhe zu finden – daher biete ich den Kurs an und freue mich, dass er so gut angenommen wird!
Liebe Frau Schmelter, vielen Dank für das Interview!