Stadthagen
Demenz ist eine Krankheit, über die immer noch viele Dinge nicht bekannt sind. Bei jedem Patienten kann sie andere Begleiterscheinungen mit sich bringen und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Auch in der Ergotherapie wird viel mit Demenzkranken gearbeitet. Dementsprechend ist es wichtig, die Krankheit auch in der Ausbildung zu thematisieren. Unter diesem Gesichtspunkt besuchten die Ergotherapie-Schüler der Ludwig Fresenius Schulen Stadthagen im Mai eine Mitmach-Ausstellung zum Thema „Der integrative Weg, Demenz zu begreifen“.
An interaktiven Stationen bekamen sie die Möglichkeit, Demenz aus verschiedenen Perspektiven zu sehen und verstehen. Symptome und Gefühle, mit denen Erkrankte täglich konfrontiert sind, konnten bei der Ausstellung anhand von Alltagssituationen nacherlebt werden – zum Beispiel durch das Tragen spezieller Brillen oder das Ausführen einfacher Aufgaben, bei denen die eigenen Hände nur über einen Spiegel betrachtet werden konnten. So konnten die Schüler hautnah nachempfinden, wie es Menschen mit Demenz ergehen kann.
Ein besonderes Highlight war die Wirkung des CRDL-Instruments. Das Berühren des ungewöhnlichen Holzinstruments und die Klangerzeugung können die körperliche Entspannung fördern und die Kommunikation erleichtern. Das gemeinsame Musizieren kann Stress reduzieren und eine beruhigende Wirkung haben, insbesondere, wenn sich die Menschen gleichzeitig berühren.
Neben den Aktivitäten hatten die Schüler auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und aktiv an Diskussionen teilzunehmen – dies sorgte für einen lebendigen und erkenntnisreichen Austausch. Besonders beeindruckend war der integrative Ansatz der Ausstellung: Sie war nicht nur auf das Verständnis von Demenz ausgerichtet, sondern machte auch klar, wie wichtig Empathie, Respekt, Sensibilität und Unterstützung für Erkrankte ist. Diese Werte wurden nicht nur bei den Schülern, sondern auch bei den Lehrern, noch einmal gestärkt.