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Exkursion der BTA zum Naturschutzgebiet "Schmidtenhöhe"

Koblenz

Früher war die Schmidtenhöhe ein karger Panzerübungsplatz des Militär, nun ist sie ein Paradies für Flora und Fauna. Anfang Juli unternahmen die BTA-Schüler aus Koblenz eine Führung durch das heutige Naturschutzgebiet. Was sie dabei alles entdeckten berichtet BTA-Schülerin Susanne Butt:

"Schmidtenhöhe. Ehemaliger Militär Standortübungsplatz, 700 Hektar großes Gebiet durchzogen mit kleinen Waldgebieten. Sengende Hitze. 19 wartende Personen auf dem Parkplatz der Panzerwaschanlage.

Angebraust kommt Herr Strunk in einem Jeep, mit fröhlicher Laune, die direkt ansteckte, stieg er aus und wies uns erst mal an ihm zu folgen. Weiter rein wollte er ins Gebiet, natürlich folgten wir gerne. Ca. zwei Kilometer weiter parkten wir vor einem großen Tor. „Private Beweidungsfläche“ stand auf dem Schild. Hier sollte also unsere Führung beginnen. Direkt am Eingang begrüßte uns auf der anderen Straßenseite beeindruckende Taurusrinder, alles Stiere, wie Herr Strunk zu berichten wusste.

Zunächst erfolgte am Eingang eine Begrüßung wie es sich für einen NABU-Vorsitzenden gehört. Wir erfuhren die Geschichte der Entstehung des Gebietes und man merkte sofort die Leidenschaft von Herrn Strunk für seine Arbeit.

Unsere Reise durch die „freie Beweidung“ begann hinter dem Tor. Freie Beweidung heißt, dass eine Rinderherde aus Muttertieren mit Kälbern und eine Pferdeherde aus Stuten mit Fohlen frei umherziehen kann, ganz ohne Weidezäune. Direkt hinter dem Eingang befand sich eine riesige umgefallene Eiche. Herr Strunk bestand darauf, dass sie liegen gelassen wird. Ein Zuhause für wahrscheinlich Millionen von Käfern und auch einigen Distelfinken war geschaffen. Auch der hier ansässige Schwarzspecht hatte die Borke des Baumes verziert. Weiter am extra angefertigten Falkennistplatz vorbei erreichten wir den ersten Tümpel. Extra ausheben lassen hat ihn Herr Strunk. Nebst den zig anderen Tümpeln hier. Sie bieten Lebensraum für die Gelbbauchunke, vier verschiedene Molcharten und natürlich Insekten vom allgemein bekannten Wasserläufer bis hin zur Blattbauchlibelle

Nachteil der Tümpel ist leider auch die Entstehung der Leberegel, die von den Rindern und Pferden durch das Saufen aufgenommen werden. Bereits zwei schwangere Muttertiere seien letztes Jahr verendet.

Weiter ging unsere Wanderung. Feldlerchen, Amseln und Habichte begleiteten uns und kündigten uns an. Ein großer Offenstall stand plötzlich linker Hand im Wald vor uns. Wir hatten sogar Glück: Die Pferdeherde stand dort zur Rast und Schutz vor der Sonne. Koniks sind es. Eine Kreuzung des Hausponys mit dem Wildpferd. Unverkennbar der dunkle Aalstrich. Schnell vergrößert habe sich die Herde nachdem ein junger Hengst zugesetzt wurde. Quasi als lebender Beweis führte die Herde zwei Fohlen mit sich. Eine junge Stute zeigte sich aufgeschlossen neugierig und begrüßte uns. Natürlich nicht ohne sich kleine Streicheleinheiten abzuholen.

Weiter an der Fanganlage und dem Behandlungsgatter gab es einige Tümpel. Hier zeigte uns Herr Strunk noch die berühmte Gelbbauchunke. Die gelbe Unterseite des Tieres gibt ihm nicht nur seinen Namen, sondern schützt es auch vor evtl. Räubern, strahlt die Farbe doch eine gewisse Giftigkeit aus.

Zum Abschluss unserer Expedition zeigte Hr. Strunk uns noch eine seltene Orchideen Art. Das „übersehene Knabenkraut“. Diese Pflanze braucht einen Bodenpilz, um zu keimen. Auch die Flora ist ein interessantes Gebiet.

Richtung Ausgang wurden wir noch von einer Zauneidechse verabschiedet und auch die Fledermausnistplätze und interessante Informationen seitens Hr. Strunk hierzu durften natürlich nicht fehlen.

Alles in allem ein sehr gelungener Ausflug, der auch noch hätte länger gehen können. Aber die Hitze machte uns zu schaffen, deshalb meinte es Hr. Strunk gut mit uns und beendete die Führung. Ein Abschlussfoto wurde noch gemacht, dann trennten sich unsere Wege. Aber es war bestimmt nicht das letzte Mal das wir uns gesehen haben."