Bad Hersfeld
Schnell noch dies, schnell noch das – für viele gehört der Alltagsstress dazu und sie hetzen von einem Termin zum nächsten. Die Fortbildung für Demenzbegleitkräfte setzte daher gezielt die einzelnen Teilnehmer in den Mittelpunkt und sie suchten gemeinsam nach dem richtigen Gleichgewicht zwischen Job und Privatleben. Die Dozentin Erika Christ berichtet selbst von den zwei intensiven Fortbildungstagen:
Das Leben in der beschleunigten Gesellschaft hat seinen Preis. Seelische und körperliche Erschöpfungszustände sind weit verbreitet. 80 % aller Deutschen empfinden das Leben als stressig, jeder Dritte klagt über Dauerstress im Job, dazu die Mehrfachbelastung durch Haushalt und Familie. Auch ständige Erreichbarkeit durch die modernen Medien „Handy“ und die „Rund-um-die-Uhr-Nachrichten aus aller Welt“ belasten die Menschen. Gerade in helfenden Berufen leiden viele Menschen unter stressbedingten Krankheiten bis hin zum Burnout.
„Ob etwas Gift oder Heilmittel ist, bestimmt allein die Dosis“ (Paracelsus).
Doch wie sieht mein eigenes Leben aus? „Je mehr ich hetze, desto mehr gerade ich in Verzug!“ Wie sehen meine eigenen Zeitdiebe aus? Aber auch wie ausgewogen sind meine persönlichen Lebensbereiche „Familie und Freunde“, „Beruf und Karriere“, „Eigenes Wohlergehen, Gesunderhaltung“ und „Spiritualität und Sinnfindung“? Welche Werte sind mir in meinem Leben besonders wichtig? Und wie kann ich meine eigenen Visionen umsetzen? Welche gewollten und ungewollten Lebenshüte trage ich?
„Nur wer loslässt, hat zwei Hände frei“ besagt ein chinesisches Sprichwort.
Wenn alle Lebensbereiche sich in Balance halten, stellt sich ein Gefühl der inneren Ausgewogenheit und Zufriedenheit ein. Das eigene Leben selbstbewusst in die Hand zu nehmen und durch die Wogen des Alltags zu steuern, verleiht uns ein positives Lebensgefühl. In der Aufgabe „Flugobjekt mit einem rohem Ei“ zeigten die Teilnehmerinnen wie gemeinsame kreative Lösungen überraschende Erfolge möglich machen.
Aber auch „Rückenschonendes Arbeiten“ war Inhalt der Fortbildung. Im Demo-Raum übten die Teilnehmerinnen wie man mit Hilfe eines Plastiksackes ein Höherrutschen im Bett leicht möglich ist und auch der Transfer aus der Rückenlage ins Sitzen auf die Bettkante mit anschließendem Transfer in den Rollstuhl wurde geprobt.
Die ausgebildete Yoga-Lehrerin Frau Ulrike Helmerich vermittelte Inhalte der Yoga-Lehre und bei anschließenden Yoga-Übungen erlangten dann alle Teilnehmerinnen eine spürbare Entspannung.
Kursleiterin Erika Christ stellte dann abschließend 5 Strategien zum Umgang mit Stress vor und forderte die Teilnehmerinnen auf, sich selbst zum wichtigsten Menschen im eigenen Leben zu machen, denn nur wer für sich selbst sorgt, kann auch für andere sorgen.
„Schön, heute ging es endlich mal nur um mich!“ äußerte eine Teilnehmerin sehr zufrieden.