Erfurt
Einen Ministerpräsidenten hat man nicht alle Tage zu Gast. Dementsprechend groß war die Aufregung, als der Thüringer Regierungschef Bodo Ramelow den Ludwig Fresenius Schulen Erfurt bei strahlendem Sonnenschein einen Besuch abstattete. Mit vor Ort waren zudem Ludwig Fresenius, die Vorstände der Carl Remigius Fresenius Education Group, Kai Metzner und Werner Unger, die Leiterin der Business Unit Ausbildung, Silvia Grabs, Regionalleiterin Leonore Harms und Standortleiterin Doreen Künzel.
In einem Rundgang durch das Schulgebäude informierte sich Ramelow ausführlich über das Bildungsangebot am Standort in den Fachbereichen Logopädie, Pädagogik, Physiotherapie und Pharmazeutisch-technische Assistenz (PTA) und kam mit Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräften ins Gespräch. Im Dialog mit Pädagogik-Lehrerin Christina Engelbrecht und den Schülern Simon Veit, Michel Rilke und Luiza Becker betonte Ramelow die Wichtigkeit einer hohen Bildungsdurchlässigkeit, um jeden Einzelnen unabhängig von seinen individuellen Voraussetzungen und Startbedingungen bestmöglich auf seinem Weg in den Beruf qualifizieren zu können.
Großes Interesse fand bei Ramelow dabei die Möglichkeit, an den Ludwig Fresenius Schulen Erfurt mit einem Hauptschulabschluss und der Kinderpflege-Ausbildung über die Stationen Realschulabschluss und Erzieher-Ausbildung bis zu einem weiterführenden Studium zu gelangen. Ramelow gab dazu auch Einblicke in seine eigene Bildungsbiografie: „Ich habe selbst zwei Berufsausbildungen abgeschlossen. Meine erste Ausbildung habe ich mit 14 begonnen – deutlich zu früh. Meinen ‚Bildungsdurchbruch‘ hatte ich erst mit 18 Jahren“, so der Ministerpräsident.
Das Thema Bildungsbedingungen stand anschließend ebenfalls beim Austausch mit Physiotherapie-Fachbereichsleiterin Anja Glück und den Schülern Marie Egenolf und Ajay Bundela im Mittelpunkt. Diese hatten eine große Bitte mitgebracht: Da angehende Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in Thüringen bislang keine Fachpraktika in privaten Physiotherapiepraxen absolvieren dürfen, fehlen nicht nur immer wieder geeignete Praktikumsplätze, auch die praktische Berufsvorbereitung ist deutlich schwieriger als in anderen Bundesländern. Ramelow versprach, das Thema zu prüfen – zur großen Freude von Glück und ihren Schülern.
Zum Abschluss des insgesamt zweistündigen Besuchs und als Dank für sein Kommen überreichte Standortleiterin Doreen Künzel an Ramelow selbst gestaltete Kalender von Schülerinnen und Schüler des Fachbereiches Ergotherapie.