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Multiple Sklerose: Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern

Leer

Die angehenden Ergotherapeuten der Ludwig Fresenius Schulen Leer hatten im März ganz besonderen Besuch. Das Ehepaar Ralf und Susanne Wiendl aus Holthusen besuchte die Schule und informierte die Schüler umfangreich über das Krankheitsbild Multiple Sklerose, kurz MS. Die „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“, wie Ralf Wiendl sie beschreibt, ist vielen Menschen immer noch unbekannt, sodass ihm und seiner Frau die Aufklärung sehr am Herzen liegt.

Die Eheleute sind selbst an MS erkrankt und möchten mit ihren Erfahrungen Aufklärungsarbeit leisten und Menschen darüber informieren, wie Multiple Sklerose aussehen kann.

Kontakt kam über Lehrerin zustande

Den Kontakt zu den Ludwig Fresenius Schulen hergestellt hat eine ehemalige Ergotherapeutin des Ehepaares. Annika Winzenborg arbeitet mittlerweile selbst als Lehrerin an den Ludwig Fresenius Schulen Leer und bildet andere Ergotherapeuten aus. Sie kennt Ralf und Susanne Wiendl und hat das Ehepaar zu einem Vortrag an die Schule eingeladen. 

„Es geht darum, dass unsere Schüler ihre Hemmschwelle überwinden und in Kontakt mit Betroffenen kommen“, erklärte sie. Deshalb haben Herr und Frau Wiendl insgesamt zwei 90-minütige Vorträge für die Schüler des ersten Lehrjahres gehalten.

Wie läuft es im Alltag und Beruf?

Das Ehepaar Wiendl gab im Rahmen ihrer Vorträge detaillierte Einblicke in sein Leben. Wie verändert die Diagnose MS den Alltag? Welche Hürden und Hindernisse kommen auf Betroffene zu? Und wie schränken sie die Symptome ein? Neben diesen Alltagsberichten hatten die angehenden Ergotherapeuten die Möglichkeit, Befunde bei Herrn und Frau Wiendl zu erheben und erste Assessments durchzuführen. Auch Therapiemöglichkeiten und -methoden konnten die Schüler mit dem Ehepaar besprechen.

Ein großes Thema für die Schüler war die Gesprächsführung. Welche Fragen sie stellen können oder dürfen und worauf sie bei der Interaktion mit Patienten achten müssen, stand für die Schüler im Fokus. Hier konnten Herr und Frau Wiendl viele hilfreiche Tipps geben und aus eigener Erfahrung berichten.

Ein exemplarischer Therapieplan zum Abschluss

Die angehenden Ergotherapeuten haben schließlich einen ganzheitlichen Therapieplan entwickelt und mit Ralf und Susanne Wiendl besprochen. Hiervon haben die Schüler in besonderem Maße profitiert und gezeigt, wie sie ihr theoretisches Wissen mit den neu erworbenen Erkenntnissen kombinieren konnten. 

Die Ludwig Fresenius Schulen Leer planen, den Vortrag im nächsten Jahr zu wiederholen, ihn dabei noch praxisnaher zu gestalten und auch Schüler anderer Fachrichtungen einzuladen. So kann der Unterricht interdisziplinär gestaltet werden, wovon alle Schüler profitieren.

Vielen Dank an das Ehepaar Wiendl für die Einblicke!