Menü

Neue Betreuungskräfte in Bad Hersfeld

Bad Hersfeld

Am 10. Juli 2015 erhielten in der Schule für Altenpflege in Bad Hersfeld, 22 neu ausgebildete Betreuungskräfte nach § 87 b - SGB XI ihre Zertifikate, nachdem sie 160 Stunden Theorie und 80 Stunden Praxisausbildung in den Pflegeheimen absolviert hatten. Die Kursleiterin Erika Christ berichtet selbst:

Die soziale Betreuung von Menschen mit erhöhten Beaufsichtigungs- und Betreuungsbedarf zählt neben der Pflege zu den wichtigen Aufgaben in Pflegeheimen.

„Alltagsbegleiter“, „Alltagsbetreuer“, „Demenzbegleiter“, „Betreuungsassistenten“, sie haben oftmals unterschiedliche Namen, jedoch immer ein Ziel:

Ihre Aufgabe besteht darin, die Bewohner zu betreuen und zu aktivieren und somit das Wohlbefinden und deren psychischen Zustand positiv zu beeinflussen. Gerade die Anzahl der Menschen mit Demenz ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und somit auch der Betreuungsbedarf.

Aber auch im ambulanten Bereich spielt die Demenzbegleitung eine immer wichtigere Rolle. Menschen mit Demenz möchten so lange wie möglich zu Hause leben und benötigen deshalb die erforderliche Unterstützung. Viele Angehörige pflegen ihren Partner, Vater oder Mutter, Oma oder Opa, zu Hause. Sie haben kaum Freizeit, denn sie stellen das Wohlergehen oftmals bis an die Grenze ihrer eigenen Belastbarkeit in den Mittelpunkt. Demenzbegleitkräfte haben gerade hier eine wichtige Funktion. Sie aktivieren einerseits die Menschen mit Demenz im häuslichen Bereich und andererseits entlasten sie auch die pflegenden Angehörigen.

Menschen mit Demenz können sich zu Beginn der Erkrankung meist noch selbständig versorgen, wenn man sie daran erinnert oder wenn man ihnen erklärt, was gerade zu tun ist. Sie können sich auch beschäftigen und einen sinnvollen Tagesablauf erfahren, wenn sie Biografie bezogene Angebote erhalten. Sie können Zufriedenheit und Wohlbefinden erlangen, wenn sie entsprechend ihrer Erreichbarkeitsstufe auf der Gefühlsebene abgeholt werden und die eigenen Bedürfnisse und Wünsche trotz Demenz ernst genommen werden. Ein Leben mit Demenz kann lebenswert bleiben, dazu ist jedoch Zeit und Geduld erforderlich.

Diesen besonderen Herausforderungen und Inhalten stellten sich die Kursteilnehmer während der dreimonatigen Ausbildung, um den zukünftigen vielfältigen Aufgaben einer Demenzbetreuung gerecht zu werden.

Kursleiterin Erika Christ freute sich über das große Interesse aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die mit viel Engagement und Kreativität zu einem gelungenen Miteinander beitrugen.

Das Bedürfnis zählt:

„Zuhause ist nicht nur ein Ort – es ist ein Gefühl“, sagte neulich eine ältere Dame zu mir, „da möchte ich nicht so schnell weg.“