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Pflegekräfte erarbeiten Übungen zur Sturzprävention

Bad Hersfeld

Die zweite Fortbildung für zusätzliche Betreuungskräfte in Pflegeeinrichtungen an den Ludwig Fresenius Schulen Bad Hersfeld beschäftigte sich mit dem Sturzrisiko im Alter. Zur Einführung in das Thema „Expertenstandard – Sturzprophylaxe in der Altenpflege“ erklärte Kursleiterin Erika Christ zunächst erst einmal, dass der Expertenstandard ein Instrument der Qualitätssicherung ist und verbindliche Handlungsrichtlinien aufzeigt, die durch das Deutsche Netzwerk für Qualitätssicherung der Pflege (DNQP) und in Kooperation mit dem Deutschen Pflegerat ständig aktualisiert und veröffentlicht wird. Der Expertenstandard ist für alle Pflegekassen und deren Verbände sowie für alle zugelassenen Pflegeeinrichtungen verbindlich, und somit bestimmt er auch die Handlungsweise bei der Betreuung und im Umgang mit älteren und alten Menschen.

Auch wenn Stürze im Alter nicht komplett vermeidbar sind, können die Sturzfolgen durch die Beeinflussung von entsprechenden Risikofaktoren erheblich gemindert werden. Deshalb setzten sich die Kursteilnehmerinnen mit den Risiken im häuslichen und stationären Umfeld einer betroffenen Person auseinander und informierten sich über verschiedene Screeningverfahren zur Erfassung des Sturzrisikos.

Um das Sturzrisiko eines Bewohners zu minimieren, müssen die Pflegekräfte ihn und das Umfeld gut beobachten. So können sie beispielsweise Erschöpfungszustände beim Spaziergang draußen frühzeitig erkennen und handeln. Es ist darauf zu achten, dass Hilfsmittel korrekt eingesetzt sind, z. B. Fußstützen am Rollstuhl während einer Spazierfahrt. Trägt der Bewohner seine Brille? Hat er seinen Gehstock dabei? Wie sieht es mit dem Schuhwerk aus? Hat er heute ausreichend getrunken? Wie ist das allgemeine Befinden? Und Vieles mehr.

Mit viel Engagement und Eifer erarbeiteten alle Teilnehmerinnen unterschiedliche Sturzpräventionsübungen zur Erhaltung oder Verbesserung der Kraft, Ausdauer, Koordination, Geschicklichkeit und dem Gleichgewicht. Erika Christ zeigte ihnen auch das sichere Führen eines blinden Bewohners und das Aufstehen nach einem Sturz über den Vier-Füßler-Stand mit Hilfe. Ihr Apell: „Wir alle können dazu beitragen, dass ein Bewohner möglichst lange selbstständig bleibt. So kann die Lebensqualität lange erhalten bleiben – und oft sogar erheblich gesteigert werden.“