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Qualifizierte Verstärkung in der Pflege: Zusätzliche Betreuungskräfte feiern ihren Abschluss

Bad Hersfeld

„Alte Menschen begleiten zu dürfen, ist die schönste berufliche Aufgabe, die ich je hatte“ – mit diesen Worten einer Teilnehmerin endete auch für die anderen 18 Mitstreiter die Qualifizierungsmaßnahme nach § 53c SGB XI. Drei Monate lang haben sie sich an den Ludwig Fresenius Schulen Bad Hersfeld auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit als zusätzliche Betreuungskräfte im Pflegebereich vorbereitet.

Voller Stolz nahmen die Absolventen nun ihre wohl verdienten Zertifikate entgegen. Als Zeichen ihrer persönlichen Wertschätzung überreichte Kursleiterin Erika Christ jedem zum Abschied noch eine Rose, die in Assoziation mit dem „Bachelor“ die heitere Stimmung noch verstärkte und bei einigen in Lachen überging. „Und genau das ist es, was alte, pflegebedürftige Menschen in ihrem Alltag brauchen und oft vermissen“, so Christ.

Gemeinsam lachen, Freude erleben und teilen

Der Einzug in ein Seniorenpflegeheim ist für ältere Menschen ein großer Einschnitt im Leben. Abschiednehmen von Vertrautem, das Verlassen der gewohnten Umgebung, oftmals noch verbunden mit dem Auftreten von schwerer Krankheit oder dem Tod des Partners, führt alte Menschen oftmals in eine schwere existenzielle Krise. Hier schließt die besondere Arbeit der zusätzlichen Betreuungskräfte in Seniorenpflegeheimen an. In enger Kooperation und fachlicher Absprache mit den Pflegekräften und dem Pflegeteam, sorgen sie dafür, dass sich die Senioren gut einleben können und ein sinnerfülltes Leben in Gemeinschaft mit anderen Menschen führen können.

Bei der „Reminiszenz-Therapie“, der Erinnerungsarbeit, schwelgen die Senioren in früheren Zeiten, als sie noch Kind waren und so manchen Streich dem Lehrer spielten. Aber auch die erste große Liebe, die Geburt der eigenen Kinder, verbunden mit Freude und Sorgen, der damals schwere körperliche Arbeitsalltag und viele Erinnerungen mehr, regen zu lebhaften Gesprächen an und bringen dem älteren Menschen durch Zuhören und Nachfragen Anerkennung und Wertschätzung entgegen.

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“

Neben Back-, und Kochgruppen, Vorlesestunden, Gedächtnistrainingskreisen, Basteln und Gestalten, Gymnastik und Spielstunden, Ausflügen, Spaziergängen oder -fahrten, begleiten die Betreuungskräfte aber auch bettlägerige Menschen. Hier steht gerade bei Menschen mit schweren kognitiven Einschränkungen die basale Stimulation im Vordergrund, die Wahrnehmungsförderung über verschiedene Sinneskanäle. Gerade bei Sterbenden ist es wichtig, einfach nur da zu sein, die Hand zu halten und Geborgenheit zu vermitteln.

Zusätzliche Betreuungskräfte sind aber nicht nur in Seniorenpflegeheimen tätig. Eine besondere Aufgabe kann auch darin bestehen, pflegebedürftige, oftmals an Demenz erkrankte Menschen zuhause zu betreuen und somit die pflegenden Angehörigen zu entlasten.