Landshut
Das „Come-Together-Workout“ ist eine von den Lehrern und Schülern der Physiotherapieschule Landshut ins Leben gerufene Serie von Trainingseinheiten in einem lokalen Jugendheim. Dort betreuen die Physiotherapieschüler syrische Flüchtlinge zwischen 14 und 17 Jahren beim Workout im Kraftraum, vorerst für acht Einheiten je eineinhalb Stunden einmal pro Woche.
Das erste Training begann mit einer Vorstellungsrunde, bei der 15 interessierte Jugendliche anwesend waren. Jeder von ihnen sollte zunächst einen Zettel ausfüllen, auf dem Name, Alter und das Ziel des Trainings abgefragt wurden. Alle gaben an, Muskeln aufbauen zu wollen. Hierbei wurde zum ersten Mal deutlich, wie schwer sich die Kommunikation zwischen Trainer und „Schüler“ gestalten wird, da nur einer der syrischen Jungen Deutsch einigermaßen verstehen konnte.
Nach einem Aufwärmprogramm auf Crosstrainern und Ergometern und einem ausführlichen Dehnen des gesamten Körpers begann das eigentliche Training. Hierfür nutzte die motivierte Gruppe die vorhandenen Geräte, wie eine Hantelbank mit Langhantel, AB-Trainern (Bauchtrainern) und eine Trainingsstation mit Brustpresse und Seilzug.
Beim Krafttraining übernahm jeder der Trainer ein Gerät und zeigte den Schülern verschiedene Übungen daran. Danach waren die Schüler an der Reihe. Während die Trainer die Ausführungen kontrollierten, sorgten die wartenden Schüler für Motivation, indem sie ihren Kameraden anfeuerten.
An der Hantelbank bildete sich ein kleines Zirkeltraining mit Kurzhanteln. Hier leiteten die angehenden Physiotherapeuten verschiedene Kraftübungen zum Trainieren von Brust, Bizeps, Trizeps, Deltamuskel und dem Rest von Arm und Schulter/-gürtel an. Am Seilzug befestigten die Trainer eine lange Stange, mit der die Jungen Brust, Rücken und Trizeps trainieren konnten. Dabei setzten sie sich mit Blick zum Gewicht auf das Gerät und zogen mit nach hinten gelehntem Oberkörper das Seil zu sich.
Im Vorraum wurden Übungen an einer Langbank praktiztiert: Kniebeugen am Rand der Bank, Sit-ups und Liegestützen mit aufgelegten Füßen. Zum Cool-down ging es noch für 10 Minuten auf die Crosstrainer, Ergometer und Stepper.
Bei der nächsten Trainingseinheit wurde das trockene Wetter zum Joggen an der Isar genutzt. Nachdem die Teilnehmer ermüdet waren, brachten sie beim Dehnen ihre Muskeln von der Schulter an abwärts auf Spannung, ehe der Rückweg angetreten wurde. Wieder im Kraftraum angekommen, wurden die neu gekauften Matten des Heims genutzt um Halteübungen und die jetzt im Trend liegenden Freeletics (Muskel- und Ausdauerübungen mit dem eigenen Körpergewicht) zu machen.
Anschließend kam auch die Langhantel zum Einsatz. Auf der Bank mit 25 Kilogramm Gewicht zeigten die Betreuer der Gruppe verschiedene Trainingsvarianten. Hauptsächlich allerdings die Auswirkungen der Griffweite: Je enger die Hantel gegriffen wird, desto schwerer ist es, sie zu heben.
Auch die Kurzhanteln und der Seilzug wurden genutzt. Diesmal wurden allerdings Übungen mit wenig Wiederholungen aber maximalem Gewicht gewählt, um einen schnellen Muskelaufbau zu erzielen. Beim lockeren Treten und Strampeln auf den Crosstrainern und Ergometern konnte die Gruppe etwas abkühlen und den Kreislauf wieder herunterfahren. Damit endete der zweite Trainingstag des Come-Together-Workouts.