Nürnberg
Als Physiotherapeut/in gehört bei der Behandlung von älteren Menschen, besonders in Pflegeeinrichtungen, das Krankheitsbild Demenz zum Therapiealltag. Ein Demenzparcours gab den Schülern der Physiotherapie-Ausbildung an den Ludwig Fresenius Schulen Nürnberg die Möglichkeit, die Symptome der Demenzerkrankung besser zu verstehen und diese aus Sicht der Erkrankten zu erleben.
Bei Demenzbetroffenen kann es durch krankhafte Prozesse des Gehirns zu kognitiven Beeinträchtigungen, Veränderungen der emotionalen Kontrolle, sowie des Sozialverhaltens kommen. Damit kann die Therapiesituation für die Therapeuten herausfordernd sein und fordert viel Empathie, Geduld und Verständnis für diese Erkrankung.
Durch verschiedene Aufgabenstellungen des Demenzparcours konnten durch eigenes Ausprobieren, Symptome der Erkrankten simuliert, nachempfunden und somit auch deren Verhalten besser eingeordnet werden.
So konnten die Schüler versuchen mit Arbeiterhandschuhen die Knöpfe eines Hemdes zu öffnen und zu schließen. Hierdurch war besser nachzuvollziehen, wie es Menschen mit nachlassender Feinmotorik geht. An einer anderen Station haben die Schüler erfahren, welche Hürden Menschen mit starken Seheinschränkungen nehmen müssen, in dem sie mit einer Milchglasbrille zugeworfene Bälle auffangen sollten. Auch das Merken verschiedener Zutaten von einer Einkaufsliste mit starken Stör- und Ablenkungsversuchen durch Mitschüler wurde für manchen zur persönlichen Challenge. Weitere Stationen forderten die angehenden Therapeuten auf unterschiedliche Art und Weise. Oft waren Ausdauer, Beharrlichkeit und ein „um die Ecke denken“ notwendig.
Es hat den Schülern viel Spaß gemacht und alle haben gelernt mit noch mehr Empathie, Geduld und Verständnis mit Demenzerkrankten umzugehen.