Bochum
Immer wieder testen die Schüler der Ludwig Fresenius Schulen selbst, wie bestimmte Therapieansätze funktionieren. Die angehenden Logopäden in Bochum haben dies kürzlich im Rahmen des Dysphagieunterrichts bewiesen. Mithilfe verschiedener Lebensmittel lernten sie, wie der Akt des Schluckens funktioniert und wo es möglicherweise Problemstellen gibt.
In der Logopädie geht es nicht ausschließlich um das Sprechen und Sprachübungen. Alle Bewegungen, die mit Mund und Zunge zu tun haben, sind für die Schüler der Logopädie-Ausbildung relevant. Die sogenannte Dysphagie bezeichnet Störungsbilder, die mit einer Unfähigkeit, zu schlucken, einhergehen. Zum Auftakt des Dysphagieunterrichts, der Teil ihrer Ausbildung ist, durften die Schüler nun selbst testen, wie der Schluckvorgang funktioniert.
Zunächst erhielten sie eine theoretische Einführung in die Anatomie des Schluckens. Im Anschluss ging es mit Keksen, Äpfeln und Brei in die Praxis. Die Schüler fanden sich in Teams zusammen, um gegenseitig von außen den Schluckvorgang zu beobachten. Dazu gehörte, den Weg der Nahrung vom Mund durch die Speiseröhre zu verfolgen und herauszufinden, wie das Schlucken funktioniert.
Was im Selbstversuch schnell klar wurde: Die Konsistenz der Nahrung spielt eine wesentliche Rolle dabei, wie leicht sie sich schlucken lässt. Während Brei eher gemächlich und ohne Anstrengung die Kehle hinabgleitet, verleiten Äpfel und bröselige Kekse eher dazu, sich zu verschlucken.
Die angehenden Logopäden merkten schnell, dass zum Schlucken viele Muskeln und auch eine nicht zu knappe Menge Konzentration notwendig sind. Sie mussten die Nahrung mit allen Sinnen wahrnehmen. Gerade bei den Apfelstücken gerieten viele Schüler mitunter ins Stocken und stellten fest: So simpel ist das Schlucken gar nicht!
Ihre Beobachtungsergebnisse notierten die Schüler minutiös, um sie später im Dysphagieunterricht diskutieren zu können. Nun steht bald der nächste Höhepunkt an: die Physiologie des Schluckaktes. Darauf sind sie dank des Praxisunterrichts bestens vorbereitet. Es bleibt nur noch abzuwarten, welche Leckereien wohl beim nächsten Unterricht serviert werden!