Landshut
Anlässlich des Welt-Autismus-Tags Anfang April widmeten sich die angehenden Physiotherapeuten der Ludwig Fresenius Schulen Landshut den Themen Sensorik und Reizverarbeitung.
Gemeinsam mit ihrem Lehrer Felix Neckermann, der neben seiner Lehrtätigkeit Vorträge zur Autismus-Spektrum-Störung hält, beschäftigten sie sich die Schüler im ersten und zweiten Ausbildungsjahres der Physiotherapie-Ausbildung damit, wie sensorische Prozesse allgemein und bei Menschen mit einer Form von Autismus ablaufen.
Autismus hat vielfältige Formen
Im Rahmen eines Projekttags in den einzelnen Klassen erfuhren die Schüler aus dem ersten und zweiten Ausbildungsjahr zunächst in einem Vortrag, worum es sich bei der sogenannten Autismus-Spektrum-Störung handelt. Außerdem lernten sie, welche Formen auftreten können und wie sich diese in Symptomen äußern.
Es wird geschätzt, dass ein Prozent der Weltbevölkerung sich um Autismus-Spektrum bewegen. Dazu gehören etwa Formen wie Atypischer Autismus, Frühkindlicher Autismus und Asperger-Autismus. Je nach Form zählen Defizite in den Bereichen Kommunikation, Interaktion, Verhalten sowie Reizwahrnehmung und -verarbeitung zu den typischen Symptomen.
Um zu erfahren, wie sich diese Symptome äußern können und was betroffenen Menschen helfen kann, testeten die Schüler verschiedene Hilfsmittel – sogenannte Sensory Kits. Dazu zählen neben Alltagsgegenständen wie Kopfhörern insbesondere sogenannte Pop-it-Fidgets.
Sensory Kits wie diese unterstützen betroffenen Personen insbesondere in stressigen Momenten bei der Reizaufnahme und -verarbeitung. Außerdem können sie dabei helfen, das gesteigerte Bedürfnis nach sensorischem Input zu befriedigen.
Fachliche Diskussion zur Reizverarbeitung
Zum Abschluss des Thementages diskutierten die Schüler gemeinsam mit ihrem Lehrer das Thema Reizverarbeitung aus einer fachlichen Perspektive – unabhängig davon, ob eine Störung in diesem Bereich durch eine autismusbedingt vorliegt oder durch eine andere Erkrankung verursacht wird.
Die Schüler zeigten im Nachgang großes Interesse an einer Vertiefung der Themenbereiche. Ihr Ziel ist es nun, in ihrem späteren Berufsalltag bestmöglich dafür sensibilisiert zu sein, wie sie Menschen mit einer Störung der Reizverarbeitung bestmöglich therapieren können.