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Wie Blinde die Welt sehen

Minden

Blinde Menschen erleben ihre Umwelt ganz anders als sehende Menschen. Im Alltag müssen sie sich allein auf ihren Tast- und Geschmackssinn sowie auf ihr Gehör verlassen. Wie Blinde die Welt sehen oder eben auch nicht sehen, erfuhren die Ergotherapieschüler des zweiten Jahrgangs aus Minden hautnah bei einer Exkursion zur Ausstellung „Dialog im Dunkeln“ in Hamburg.

In Kleingruppen wurden die Lernenden von einem blinden Guide durch die völlig abgedunkelten Räume der Ausstellung geführt und erlebten dort verschiedene Alltagssituationen auf eine neue Art und Weise, wie zum Beispiel das Überqueren einer Straße oder der Besuch in einer Bar. Wind, Temperaturen, Geräusche und Düfte wechselten sich dabei ab und formten ein inneres Bild von der betretenen Szenerie. Anschließend konnten die angehenden Ergotherapeuten einige Hilfsmittel für blinde Menschen erproben und das Braille-Alphabet, eine Blindenschrift aus Punktmustern, kennenlernen.

Durch die Erlebnisse wurde den Schülern bewusst, wie unterschiedlich die Wahrnehmung von Sehenden und Blinden ist und welche Bedürfnisse und Probleme im Alltag eines blinden Menschen auftreten können.

Für ihre Tätigkeit als Ergotherapeuten nehmen die Schüler aus der Exkursion mit, …

  • …wie wichtig es ist zu versuchen, sich in die Lebenswelten von Klienten einzufühlen und ihre subjektive Wahrnehmung zu respektieren.

  • …dass man den Blinden aus einem anderen Blickwinkel sieht und dass sie in anderen Bereichen Hilfe brauchen als vermutet.

  • …dass die Verbalisation meiner Tätigkeit sehr wichtig ist, damit mein Gegenüber weiß, was jetzt passiert.