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Sprachförderung in Bochumer Grundschule

Bochum

Als im Frühjahr 2015 die Leiterin der Bochumer Grundschule „Bunte Schule“ den Kontakt zur Lehranstalt für Logopädie knüpfte, ging es um die Anfrage, ob die angehenden Logopädinnen und Logopäden generell bereit wären, ihre logopädischen Kenntnisse auch in einer Fördersituation im Zweitsprachunterricht bei Flüchtlingskindern einzusetzen.

„Einige Kinder können einfach kein „eu“ oder „au“ oder spezielle „deutsche“ Sprachlaute wie „pf“ oder „tsch“ aussprechen“, erklärte die Lehrerin für Deutsch als Zweitsprache (DAZ). „Wenn wir hier kompetente Unterstützung erhalten, so entsteht hier eine Situation, von der alle Beteiligten nur profitieren können: die Förderkinder, indem sie beim Erwerb der deutschen Sprache von zwei Schulen quasi doppelt unterstützt werden; die künftigen Logopädinnen dadurch, dass sie ihre logopädische Handlungskompetenz einbringen können und so diese auch erweitern.“

Natürlich nahmen die Schülerinnen der Bochumer Logopädieschule an dem Projekt zur Sprachförderung gerne teil. Doch das ursprüngliche Ziel, die Aussprache deutscher Sprachlaute bei den Kindern zu verbessern, veränderte sich schnell. Nach einer Testung stellte sich nämlich heraus, dass es bei den Kindern an wichtigen Grundvoraussetzungen fehlte: Sie kannten nicht genügend deutsche Wörter. Daher sollte der Schwerpunkt der Sprachförderung nun vor allem auf dem Aufbau des Wortschatzes liegen.

Auch die Lehrlogopäden sind bei dem Projekt eingebunden: die Förderstunden werden unter ihrer Begleitung vor- und nachbereitet, sodass die fachliche Qualität gesichert ist. Außerdem bietet sich so noch eine zusätzliche Möglichkeit, den Unterricht praxis- und „lebensnah“ zu planen und umzusetzen.

Mittlerweile hat sich die Fördergruppe fest an der „Bunten Schule“ etabliert; die Logopädieschülerinnen sind von dem Projekt begeistert und die Lehrerinnen und Lehrer haben bei den Kindern schon gute Fortschritte festgestellt, so dass sich das Projekt für alle Beteiligten erfolgreich entwickelt hat.