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Interview mit Diätassistentin Sophie Bloser und leckeres Rezept zum Weltvegantag

Oldenburg

Immer mehr Menschen verzichten auf tierische Lebensmittel. Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ernähren sich aktuell zwei Prozent aller Menschen in Deutschland vegan.

Zu ihnen gehört Sophie Bloser: Die 22-Jährige hat im Sommer ihre Ausbildung als Diätassistentin an den Ludwig Fresenius Schulen in Oldenburg erfolgreich abgeschlossen und ernährt sich bereits seit mehreren Jahren vegan. Im Interview erzählt sie anlässlich des Weltvegantags am 1. November, was ihr an der Ausbildung besonders viel Spaß gemacht hat und worauf man bei einer veganen Ernährung achten sollte.

Warum hast du dich für die Ausbildung als Diätassistentin entschieden?

Nachdem ich bereits in der Schule das Fach Hauswirtschaft wählen konnte und anschließend mein Abitur mit dem Schwerpunkt Ökotrophologie absolviert habe, wollte ich mein Wissen im Bereich Ernährung vertiefen. Die Ausbildung hat dabei den wichtigen Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis geschaffen.

Was hat dir an deiner Ausbildung besonders viel Spaß gemacht?

Die Fächer Ernährungslehre und Lebensmittelkunde mochte ich immer am liebsten, zudem haben die Praktika viel Freude bereitet, in denen man sowohl für den Beruf als auch für die persönliche Entwicklung viel mitnehmen konnte.

Du bist Veganerin. Wie kam es zu dieser Entscheidung und wie ließ sich deine vegane Ernährung mit der Ausbildung vereinbaren?

Bereits vor der Ausbildung setzte ich mich mit den Argumenten für und gegen eine vegane Ernährung auseinander, dann probierte ich es aus und bin dabeigeblieben. In der Ausbildung war ich mir stets dessen bewusst, dass die Mischkost als „normal“ angesehen und gelehrt wird. Für mich ist das kein Problem, denn meine Aufgabe als Diätassistentin ist es nicht zu missionieren, sondern im diätetischen Sinne für die Patienten richtig zu handeln. Negative Kommentare habe ich weder in der Schule noch in den Praktika erfahren. Das Thema einer pflanzenbasierten Ernährung wurde oft behandelt, da es stets neue Erkenntnisse über die gesundheitlichen oder klimatischen Auswirkungen von tierischen Lebensmitteln gibt.

Eine vegane Ernährung wird immer beliebter. Worauf sollte man dabei besonders achten?

Vielseitigkeit! Sowohl in der Lebensmittelauswahl als auch in seinem Wissensschatz. Einseitige Informationen und einseitige Nahrungsmittel bringen einen nicht weiter. In diesem Sinne hat die Ausbildung mein Ernährungswissen vervielfältigt. Außerdem ist noch eine Sache besonders wichtig: Ab Beginn der Umstellung sollte man Vitamin B12 supplementieren.

Viele Menschen möchten weniger tierische Produkte konsumieren, finden die Umstellung aber schwierig. Welche Tipps hast du für sie?

Das Wichtigste ist sich nicht stressen zu lassen, was die Dauer der Umstellung betrifft. Schritt für Schritt kann man zum Beispiel Fleisch- und Milchprodukte in seinem Alltag durch pflanzliche Alternativen ersetzen. Zusätzlich bietet es sich an, ganze Tage als vegetarische oder vegane Tage zu gestalten, in dem man zum Beispiel auf reichlich Gemüse und Obst zurückgreift. Wer kreative Anregungen benötigt, findet sie in Kochbüchern, auf Social Media oder in Kochkursen. Weiteres Wissen und Tipps können Ernährungsfachkräfte wie Diätassistenten liefern.

Anlässlich des Weltvegantags hat Sophie ein leckeres Rezept für vegane Kürbiszimtschnecken kreiert. Das Rezept ergibt ungefähr zehn Stück. Viel Spaß beim Nachbacken!

Zutaten für den Teig:

  • 350 g Mehl (z. B. Weizen, Type 550)
  • 80 g Zucker
  • ½ TL Salz
  • Je 1/8 TL Muskatnuss, Kardamom, Ingwer (gemahlen)
  • 40 g weiche Margarine
  • 140 g Kürbispüree
  • 80 ml Pflanzendrink
  • 21 g frische Hefe (halber Würfel)

Zutaten für die Füllung:

  • 40 g weiche Margarine
  • 1 EL Zimt
  • 1 EL Zucker

Zubereitung:

  1. Trockene Zutaten vermischen
  2. Hefe, Milch, Kürbispüree, Margarine dazugeben
  3. Mit Knethaken 3 bis 5 Minuten zu einem Teig verkneten
  4. Kugel formen
  5. Teig abdecken, 1 Stunde ruhen lassen.
  6. Auf bemehlter Arbeitsfläche zu Rechteck ausrollen
  7. Mit Margarine, Zimt und Zucker bestreichen
  8. In fünf Bahnen schneiden, aufrollen und in der Mitte halbieren
  9. In beschichtete (eingeölte) Form geben
  10. 25 bis 30 Minuten bei 200°C Ober- und Unterhitze backen

Anmerkungen und Tipps:

  • Alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben.
  • Falls die Zimtschnecken beim Backen zu dunkel werden, mit Backpapier abdecken.
  • Wer die Zimtschnecken süßer mag, kann mehr Zucker in die Füllung geben.