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Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Ergotherapie-Ausbildung startet neu im August

Erfurt

Mit der Ausbildung von Physiotherapeuten und Logopäden haben die Ludwig Fresenius Schulen Erfurt bereits langjährige Erfahrung im Therapiebereich. Nun ist ein weiteres Bildungsangebot aus dem therapeutischen Bereich in Planung: Ab dem 1. August 2022 können sich Interessierte in Erfurt auch in der Ergotherapie ausbilden lassen. Im Interview berichten Standortleiterin Doreen Künzel und der neue Schulleiter Ergotherapie, Christian Müller, vom Stand der Planungen und zeigen auf, wie die Schüler aller Therapieberufe in Zukunft von der Zusammenarbeit der Fachbereiche profitieren können.

Wie ist der aktuelle Stand in der Planung des Fachbereichs Ergotherapie?

Die Ausbildung zum Ergotherapeuten bzw. zur Ergotherapeutin beginnt im August 2022. Wir freuen uns über die große Nachfrage – es sind bereits viele Bewerbungen eingegangen. Zurzeit bereiten wir am Standort alles auf den Start der neuen Ausbildung vor, unter anderem richten wir neue Praxisräume für die Ausbildung ein.

Was erwartet angehende Ergotherapeuten an den Ludwig Fresenius Schulen Erfurt?

In Erfurt gibt es die Ausbildung Ergotherapie noch nicht – die starke Nachfrage zeigt uns aber, dass hier ein großer Bedarf besteht, zumal der Fachkräftemarkt ähnlich angespannt ist wie in den anderen Therapieberufen. Wir können unseren Schülern also eine Ausbildung anbieten, die sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt bietet. Um sie dafür gut zu wappnen, setzen wir auf ein offenes und vertrauensvolles Schüler-Lehrer-Verhältnis. Die Ausbildung ist stark praxisorientiert – neben den Einsätzen in den vielfältigen Praxisgebieten bieten wir in den zwei schuleigenen Werkstätten eine vertiefende fachpraktische Ausbildung an.

Welche Vorteile bietet es für die Schüler im Therapiebereich, dass die Ludwig Fresenius Schulen Erfurt nun alle drei Therapie-Ausbildungen anbieten?

Zum einen können Lehrkräfte, die in allen drei Ausbildungsberufen unterrichten, ihre Erfahrungen ausbildungsübergreifend einbringen. Viele Kliniken und Rehaeinrichtungen setzen auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, um den Patienten eine bestmögliche Therapie anzubieten. So macht es Sinn, dass unsere angehenden Therapeuten die Therapiemöglichkeiten der Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten kennen. Es gibt sogar Therapieansätze, auf die alle drei Disziplinen zurückgreifen können, so zum Beispiel das Bobath-Konzept oder die Sensorische Integration, die sowohl in der Ergotherapie als auch in der Logopädie angewendet wird.

Wie können die Schüler von der interdisziplinären Zusammenarbeit profitieren?

Die Kenntnis über die Möglichkeiten und Grenzen der jeweils anderen Disziplin kann einem Therapeuten helfen, dem Patienten die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen. Außerdem ist das Wissen über das Aufgabenfeld eine gute Basis für eine offene und wertschätzende Kommunikation im interdisziplinären Team. So weiß man, dass die Ergotherapeuten nicht nur basteln, die Physiotherapeuten nicht nur massieren und die Logopäden nicht ausschließlich stotternde Kinder betreuen.

Welche fachübergreifenden Projekte sind bereits in Planung?

Von der geplanten Einführungswoche bis hin zur gemeinsamen Zeugnisausgabe sind immer wieder fachübergreifende Projekte vorgesehen. So stehen unsere Schüler immer gern einer anderen Ausbildungsrichtung als Probanden zur Verfügung und können so Einblicke in die vielfältigen Aufgabenfelder erhalten.

Liebe Frau Künzel, lieber Herr Müller, vielen Dank für das Interview!