Herten
Es ist ein Thema, das immer mehr Beachtung findet – sowohl in den Medien als auch im privaten und beruflichen Umfeld: die mentale Gesundheit. Dass sie mindestens den gleichen Stellenwert wie die körperliche Unversehrtheit haben sollte, wurde lange Zeit ignoriert. Auch heute müssen sich Personen mit mentalen Erkrankungen noch häufig vorwerfen lassen, dass sie „nicht richtig“ krank seien.
Umso wichtiger ist es, die Gesellschaft weiter dafür zu sensibilisieren und auch auf sich selbst zu achten. Gerade die junge Generation, die sogenannte „GenZ“, ist häufig von mentalen Problemen betroffen. Aus diesem Grund hat Tanja But, die Schulleiterin des Fachbereichs Ergotherapie, das Thema „Achtsamkeit“ an den Ludwig Fresenius Schulen Herten mittlerweile fest in den Schulalltag integriert. 90 Minuten pro Woche wird die Achtsamkeit trainiert, unter anderem mit Meditation oder Entspannungs- und Atemübungen. Auch Yoga oder Gespräche über aktuelle Themen wie „Frieden“ oder „Motivation“ sind Teil der Einheiten.
Unter anderem die häufige Nutzung sozialer Medien beziehungsweise die Darstellung in diesen kann die mentale Gesundheit junger Menschen negativ beeinträchtigen. Um dem entgegenzuwirken, können etwa gezielte „Smartphone-Auszeiten“ helfen. Doch nicht nur im privaten Umfeld kann es den Schülern zugutekommen, achtsam zu sein. Auch im beruflichen Kontext ist Achtsamkeit gefordert: Für Ergo- oder Physiotherapeuten ist sie eine wichtige Voraussetzung für eine gute Beziehung zum Klienten. Studien belegen sogar, dass Gegenwärtigkeit und Achtsamkeit zentrale Grundpfeiler für den Behandlungserfolg sind.
Umso schöner, dass der neu eingeführte Achtsamkeitsunterricht von den Schülern sehr positiv aufgenommen wird. „Achtsamkeit als Schulfach ist eine echte Bereicherung für meinen Stundenplan. In den bisherigen Unterrichtsstunden habe ich bereits einiges gelernt, was ich nicht nur im späteren Berufsleben anwenden kann, sondern auch in meinen Alltag integrieren werde. Self-Care ist ein wichtiges Thema in einer immer schneller werdenden Welt“, sagt Stefan Tobias Böhm, einer unserer Ergotherapie-Schüler.