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Schülerbericht: Die tiergestützte Therapie mit Pferden

Melle

Tierische, therapeutische Helfer lernten die angehenden Ergotherapeutinnen bei ihrem Besuch des Pferdehofs Johannsmann kennen. Die Schülerinnen Jana Werneburg und Eileen van Oepen berichten selbst von dem spannenden Ausflug.

Die Klasse ET 22 von DIE SCHULE in Melle besuchte den Pferdehof Johannsmann in Borgloh, um einen Eindruck von der ergotherapeutischen Arbeit am Pferd zu erhalten. Die Ergotherapeutin Silke Maßmann hatte sich bereit erklärt, ihre Arbeit den Schülern vorzustellen. Nachdem drei Therapiepferde von der Koppel geholt, sowie gestriegelt und aufgezäumt waren, ging es in die Reithalle. Dort durfte sich jeder im Führen oder Reiten ausprobieren und selbst diejenigen, die keine Erfahrungen im Umgang mit Pferden hatten, verloren sehr schnell ihre Scheu. Es standen außerdem verschiedene Therapiemedien zur Auswahl, die wir ebenfalls kombinieren und ausprobieren konnten. Dazu gehörten unter anderem bunte Seidentücher, Pylonen, große Schaumstoffwürfel und Wäscheklammern. Eine Übung war zum Beispiel als Reiter die Wäscheklammern aus einer Box zu nehmen, die jemand trug und diese dann an die Mähne des Pferdes zu klemmen. Außerdem haben wir ein Farbmemorie mit den Tüchern und Pylonen ausprobiert. Alle Teilnehmer der Exkursion waren positiv überrascht von der professionellen Ruhe, die die Tiere ausstrahlten und von der Offenheit der beiden Ansprechpartnerinnen.

Was ist eine tiergestützte Therapie?

Die tiergestützte Therapie wird gerne bei Kindern eingesetzt, denn kaum ein anderes „Hilfsmittel“ lässt das Herz der kleinen Patienten höherschlagen als ein Pferd oder ein anderes Tier. Für diese spezielle Therapieform muss sich nicht nur der Ergotherapeut weiterbilden, sondern auch das Pferd wird extra dazu trainiert. Für die Arbeit muss das Pferd besonders ruhig und geduldig sein, denn nur so fasst der kleine Patient vertrauen und kann sich auf das Pferd einlassen. Tasten, riechen, fühlen ­– die Kinder erleben das Pferd auf allen Sinnesebenen. Jede Therapieeinheit richtet sich dabei individuell nach dem Klienten, dessen Krankheitsbild und der individuellen Zielsetzung aus. Besondere Vorkenntnisse braucht das Kind nicht zu haben, denn nicht das Reiten steht im Vordergrund, sondern die Partnerschaft und die Arbeit mit dem Pferd.

Was bewirkt die Arbeit mit dem Pferd?

Die kleinen Patienten profitieren auf unterschiedlichen Ebenen von der Arbeit mit dem Therapiepferd. Anfängliche Scheu oder Angst vor dem „großen Tier“ verlieren die Kinder in der Regel schnell und steigern so ihr Selbstvertrauen. Auch empfinden sie gegenüber dem Pferd Verantwortung, wollen es putzen und versorgen. Das stärkt die Kleinen psychisch. Aber auch motorisch hilft der Umgang mit dem Pferd. Beweglichkeit, Kraft und Geschicklichkeit trainieren die Kleinen bei der Arbeit mit ihrem tierischen Partner.