Menü

Tag der Physiotherapie: Interview mit Physiotherapie-Lehrerin Lena Sieve

Herten

Am 8. September ist Tag der Physiotherapie. Der Tag soll auf den wichtigen Beitrag aufmerksam machen, den Physiotherapeuten täglich zur Gesundheitsversorgung leisten. Wir nehmen den Tag zum Anlass, euch eine unserer Lehrerinnen für Physiotherapie vorzustellen: Lena Sieve arbeitet seit diesem Sommer als Lehrerin im Fachbereich Physiotherapie an den Ludwig Fresenius Schulen in Herten. Im Interview erzählt sie, warum sie Physiotherapeutin wurde und welche Momente ihr im Unterricht besonders viel Freude bereiten.

Warum haben Sie sich für den Beruf Physiotherapeutin entschieden?

Ich wusste bereits sehr früh, dass ich keinen Beruf erlernen möchte, bei dem ich durchgehend in einem Büro am Schreibtisch sitze. Während meines Abiturs war ich dann auf der Suche nach etwas Spannendem, Interessantem und etwas, bei dem man mit anderen Menschen zusammenarbeiten kann. Darum machte ich ein Praktikum in einer Physiotherapiepraxis in meinem Heimatdorf. Die Therapeuten dort entfachten durch ihre hohe Fachkompetenz und ihre immensen Fähigkeiten, die Beschwerden von Patienten zu lindern, mein Interesse an der Physiotherapie. Ich beendete das Praktikum mit der Erkenntnis: Das möchte ich auch können.

Wie sind Sie dann Lehrerin für Physiotherapie geworden?

Nach dem Abitur habe ich zunächst Physiotherapie studiert und arbeitete nach Ende des Studiums in einer Praxis mit dem Schwerpunkt Orthopädie/Chirurgie. Doch schon während meines Studiums hatte ich darüber nachgedacht, dass es mir auch Spaß machen würde, mein Wissen und meine Erfahrung an andere weiterzugeben. Im Abitur hatte ich als Leistungskurs Pädagogik, was mir sehr gut gefiel. Das hat mich darin bestärkt, den Weg in die Lehre der Physiotherapie zu wagen.  Ein halbes Jahr nach meinem Bachelorabschluss habe ich deshalb berufsbegleitend ein Studium der Medizinpädagogik aufgenommen, das ich Anfang des Jahres erfolgreich abgeschlossen habe. Seit dem Sommer arbeite ich nun als Lehrerin im Fachbereich Physiotherapie an den Ludwig Fresenius Schulen in Herten.

Was macht Ihnen an der Arbeit als Lehrerin für Physiotherapie am meisten Spaß?

Es macht einfach Spaß den Schülern aus der eigenen Erfahrung zu berichten, ihnen die tollen Möglichkeiten der Physiotherapie zu vermitteln und sie damit zu begeistern, zu was der menschliche Körper fähig ist. Ich freue mich, die ersten Jahrgänge bis zum Staatsexamen begleiten zu dürfen und mitzuerleben, wie sie von Lehrjahr zu Lehrjahr an Fachkompetenz gewinnen.

Was unterrichten Sie am liebsten?

Ich unterrichte am liebsten die Manuelle Therapie: Es ist einfach faszinierend, welche Strukturen des Körpers man durch manualtherapeutische Techniken positiv beeinflussen und so zum Beispiel verhindern kann, dass ein Patient operiert werden muss.

An welchen Moment aus dem Unterricht erinnern Sie sich gern zurück?

Ich erinnere mich besonders gern an Momente, in denen Schüler Fragen im Unterricht zu einem bestimmten Thema gestellt haben, durch die ich als Lehrkraft gemerkt habe: Cool, ich habe ihre Neugier wecken können und sie gedanklich mitgenommen. Und die gesamte Klasse profitiert von dieser einen Frage, weil diese uns thematisch noch ein Stück voranbringt. Ein toller Prozess!

Was möchten Sie angehenden Physiotherapeuten mit auf den Weg geben?

Auch wenn die Physiotherapie zum Teil einen schweren Stand in Deutschland hat, lasst euch nicht unterkriegen, bleibt in dem Beruf und verkauft euch nicht unter eurem Wert! Während eurer Ausbildung als Physiotherapeut/in erhaltet ihr alle Fachkompetenzen, die das Gesundheitssystem in Deutschland braucht.