Berlin
Kängurus sind nicht nur schnuckelige Tiere, sondern auch ein Therapieansatz in der Logopädie. Die Schülerinnen und Schüler der Logopädie in Berlin durften dieses Konzept von einer der der Urheberinnen persönlich, Tanja Jahn, kennenlernen. Die bekannte Logopädin hat das Buch „Phonologische Störungen bei Kindern“ verfasst, dass in keinem Bücherregal eines Logopäden fehlen darf. Dieser Klassiker beschreibt das sehr weit verbreitete Therapieprogramm „Metaphon“. Umso mehr freuten sich die angehenden Logopäden, von diesem „Logopädie-Promi“ lernen zu können.
Tanja Jahn stellte an den Ludwig Fresenius Schulen in Berlin die Sprachförderung nach dem Känguru-Ansatz vor. Dieses Konzept richtet sich an Kinder im Alter von eineinhalb bis drei Jahren, die in einer mehrsprachigen Umgebung aufwachsen. So junge Kinder können eine zweite Sprache noch wie ihre Muttersprache erlernen bzw. eignen sie sich leicht durch Lieder oder einfache Übungen an. Mit drei Jahren ist der Erwerb der Muttersprache abgeschlossen und eine neue Sprache muss wie eine Fremdsprache erarbeitet werden. Diesen Ansatz nutzt der „Känguru-Verein für frühkindliche Bildung e.V.“ aus Bonn und bietet seit Jahren Kurse für Kinder aus Familien an, die aus ihren Herkunftsländern geflüchtet sind. Sie helfen den Jüngsten, sich die deutsche Sprache bereits wie eine zweite Muttersprache anzueignen. Ob die Eltern Deutsch sprechen, spielt dabei keine Rolle. Über die Sprachmelodie und Betonungsmuster lernen sie die neue Sprache kennen. Das Känguru-Training findet ein- bis zweimal wöchentlich statt und wird von speziell ausgebildeten Trainern und Trainerinnen übernommen.
Die Schüler und Schülerinnen der Ludwig Fresenius Schulen in Berlin haben durch das Seminar mit Tanja Jahn einen guten Einstieg in das Programm erhalten. Jetzt sollen sie auch die Gelegenheit bekommen, dieses Wissen in die Praxis umzusetzen: Nach einem speziellen Känguru-Training könnten sie ebenso als Trainer oder Trainerin mit Flüchtlingsfamilien arbeiten. Wie dieses Projekt verlaufen wird... wir werden berichten.