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Wer war eigentlich Carl Remigius Fresenius?

Porträts + Interviews

Im Jahr 1848 gründete Carl Remigius Fresenius ein chemisches Laboratorium, in dem er nicht nur forschte, sondern von Anfang an sein Wissen an junge Menschen weitergab. Damit legte er den Grundstein für eine Bildungstradition, in der auch wir, die Ludwig Fresenius Schulen stehen. In diesem Jahr feiern wir deshalb 175 Jahre Bildung im Namen von Carl Remigius Fresenius. Aber wer war er eigentlich?

Er klärte einen Mordfall auf, war ein pädagogisches Talent, Unternehmer und ein Familienmensch: Carl Remigius Fresenius war nicht nur ein brillanter Chemiker, sondern vielseitig begabt.

Geboren wurde „Remi“, wie er von seiner Familie und Freunden ein Leben lang genannt wurde, als drittes Kind eines Rechtsanwaltes und dessen Frau im Jahr 1818. Bereits in seiner Jugend entwickelte er ein großes Interesse für Naturwissenschaften und entschied sich nach dem Ende seiner Schulzeit deshalb für eine Lehre in einer Frankfurter Apotheke.

Seine Begeisterung für die analytische Chemie ging so weit, dass er sich ein eigenes kleines Labor in dem Gartenhaus seiner Eltern einrichtete. Dort experimentierte er unter anderem mit Schwefelwasserstoff, der nach faulen Eiern riecht und zum Beispiel in Stinkbomben zum Einsatz kommt.

Später studierte Remigius an der Universität Bonn Chemie und arbeitete als Assistent des bekannten Chemikers Justus Liebig in Gießen. Nach seiner Promotion erhielt er im Jahr 1843 die Lehrerlaubnis, die gemeinsam mit seiner Begeisterung für die Chemie den Grundstein für sein Lebenswerk legte.

Gründung des Chemischen Laboratoriums

Nur fünf Jahre nach dem Erhalt seiner Lehrerlaubnis gründete Remigius in Wiesbaden ein chemisches Laboratorium und unterrichtete dort fast 50 Jahre lang mehr als 2.300 Schüler. Abgehobene Wissenschaft im „Elfenbeinturm“ war dabei gar nicht sein Ding. Stattdessen teilte er sein Wissen und regte Schüler an, Dinge praktisch auszuprobieren und zu durchdringen, statt Theorien auswendig zu lernen.

Dieser moderne Ansatz erwies sich als außerordentlich erfolgreich, sodass aufstrebende Chemiker aus der ganzen Welt bei Remigius lernen wollten.  Zu seinen Schülern zählten zahlreiche einflussreiche Persönlichkeiten wie die Industriellen Wilhelm, Ludwig und Emmanuel Merck oder der Medizin-Nobelpreisträger Emil von Behring.

Aber auch über seine Tätigkeit als Lehrer hinaus war Remigius als Wissenschaftler gefragt – und klärte sogar einen Mordfall auf. Als Gerichtsgutachter wies er Dreifach-Schwefelarsen in den Organen eines Toten nach und stellte so fest: Der Tote wurde eindeutig vergiftet. Die verdächtigte Ehefrau gestand schließlich: Sie hatte ihrem Ehemann mehrfach Arsen in den Kaffee gemischt und ihn schließlich mit einer größeren Menge des Gifts in einer Suppe umgebracht. 

Tätigkeit als Unternehmer

Doch Remigius war nicht nur als Wissenschaftlicher und Lehrer erfolgreich. Auch als Unternehmer machte er sich einen Namen: Neben dem chemischen Laboratorium gründete er viele weitere Einrichtungen und eine Fachzeitschrift. Dabei trug er – trotz staatlicher Zuschüsse – stets ein unternehmerisches Risiko. Nach seinem Tod im Jahre 1897 führten seine Nachkommen sein Lebenswerk fort. Mit Erfolg: Noch heute tragen zahlreiche Unternehmen seinen Namen „Fresenius“.

Auch wir, die Ludwig Fresenius Schulen, stehen in direkter Verbindung zu Remigius: Unser Namensgeber Ludwig Fresenius ist Ururenkel des Bildungspioneers und engagiert sich wie sein Vorfahre in hohem Maße für Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft.

Gemeinsam mit unseren Schwesterunternehmen in der Bildungsgruppe feiern wir deshalb in diesem Jahr 175 Jahre Bildungstradition im Namen von Carl Remigius Fresenius! Weitere Informationen zu dem Jubiläum gibt es hier.

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