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Anatomie: Über Geschichte und Relevanz der Lehre des Körperbaus

Ausbildung + Beruf

Wie ist der Körper des Menschen zusammengesetzt? Eine Frage, auf welche die Anatomie unzählige Antworten parat hat. Unter anderem auch für angehende Ergo- und Physiotherapeuten der Ludwig Fresenius Schulen ist sie essenziell.

Vermutlich hat jeder schon einmal etwas von Anatomie gehört. Doch wofür sie steht und was genau sie umfasst, ist vielen Menschen nicht bekannt. Der Begriff „Anatomie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „aufschneiden“ oder „zergliedern“. Damit lässt sich auch gut beschreiben, was die wichtigste Funktion der Anatomie ist – den Körper zu öffnen und die Einzelteile, aus denen er sich zusammensetzt, zu untersuchen.

Die Anfänge der Anatomie liegen in der Zeit vor Christus. Erste wissenschaftliche Sektionen des menschlichen Körpers wurden im 3. Jahrhundert v. Chr. im ägyptischen Alexandria durchgeführt – die Anatomie ist somit die älteste naturwissenschaftliche Disziplin der Medizin. Da man seinerzeit jedoch hauptsächlich Tiere sezierte und das Wissen über deren Anatomie auf den Menschen übertragen wurde, fußte die Anatomie des Menschen lange Zeit auf fehlerhaften Erkenntnissen.

Da Vinci als anatomischer Vorreiter der Neuzeit

Da sich gesellschaftliche Autoritäten lange Zeit gegen die Untersuchung menschlicher Leichen stemmten, stockte die Entwicklung in der anatomischen Forschung lange Zeit. Erst mit Beginn des 15. Jahrhunderts nahm sie wieder Fahrt auf – dank Leonardo da Vinci, der selbst anatomische Präparationen durchführte und seine Erkenntnisse realistisch aufzeichnete.

Das öffentliche Interesse an der Lehre des Körperbaus wurde in der Folge immer größer. Im 17. Jahrhundert gab es sogar anatomische Theater, in denen das Volk mehr über den menschlichen Körper erfahren konnte. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Anatomie hauptsächlich hinter verschlossenen Türen an Universitäten untersucht – erst die Ausstellung „Körperwelten“ machte sie auch für die Öffentlichkeit wieder zugänglich.

Angehende Physiotherapeuten der Ludwig Fresenius Schulen Handewitt bei der Anatomieausstellung "Körperwelten" in Kiel.

Relevanz für angehende Fachkräfte im Gesundheitswesen

Die Anatomie hat auch an den Ludwig Fresenius Schulen einen hohen Stellenwert – gerade in den Bereichen Therapie, Pflege und Medizin sind anatomische Kenntnisse für die Schüler essenziell. So ist die Lehre des Körperbaus unter anderem Teil der Ausbildung für angehende Logopäden, Masseure und medizinische Bademeister, Rettungssanitäter sowie für alle Pflegeberufe.

Auch in der Ergotherapie- und Physiotherapie-Ausbildung steht Anatomie auf dem Lehrplan. Angehende Physiotherapeuten müssen genau wissen, wie sie verletzte Bänder, Muskeln oder Sehnen zu behandeln haben. Angehende Ergotherapeuten brauchen anatomisches Wissen hingegen, um Menschen mit geistigen und/oder körperlichen Einschränkungen mit Hilfe von speziellen Übungen den Alltag zu erleichtern.

Um das in der Theorie angeeignete Wissen auch praktisch verstehen und anwenden zu können, haben Schüler der Ludwig Fresenius Schulen in der jüngeren Vergangenheit regelmäßig anatomische Ausstellungen wie „Körperwelten“ besucht. Dort erlangen sie durch Anfassen und Bewegen echter Präparate, die deutlich vielschichtiger sind als Modelle des Körpers, ein noch tieferes Verständnis für Aufbau und Funktion des menschlichen Körpers. Auch im Unterricht konnten Schüler unter Anleitung Tierpräparate sezieren und die anatomischen Strukturen in Augenschein nehmen. Frei nach dem Motto: „Learning by Doing“.

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