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Erfahrungsbericht: Nach der Ausbildung ins Ausland

Porträts + Interviews

Greetings from the USA! Nach ihrem erfolgreichen Abschluss als Ergotherapeutin an den Ludwig Fresenius Schulen Köln arbeitet Anja über das Austauschprogramm von Apex Social bei einer Gastfamilie in Connecticut. Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen.

Wie bist du auf die Idee gekommen, nach deiner Ergotherapie-Ausbildung mit Apex Social ein Auslandsjahr in den USA zu machen?

Ich wollte eigentlich schon nach meinem Abitur für ein Jahr als Au-pair ins Ausland gehen. Zu dem Zeitpunkt hat es aber leider nicht funktioniert. Stattdessen habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kindergarten gemacht und danach meine Ausbildung als Ergotherapeutin an den Ludwig Fresenius Schulen Köln erfolgreich absolviert.

Während meiner Ausbildung habe ich dann Apex Social auf einem Ergotherapiekongress in Würzburg kennengelernt. Dort habe ich mich an ihrem Stand informiert und war direkt von der Idee begeistert, als Fachkraft ins Ausland zu gehen.

Nach meinem Abschluss konnte ich aufgrund der Coronapandemie nicht direkt ins Ausland gehen. Deswegen habe ich erst für fast zwei Jahre in einer Ergotherapiepraxis gearbeitet, bis ich mich im August 2021 bei Apex beworben habe. Im Februar 2022 habe ich mit meiner jetzigen Gastfamilie gematcht und bin im Sommer in mein Auslandsjahr aufgebrochen.

Wie sieht dein klassischer Arbeitstag aus?

Ich stehe morgens um 05:30 Uhr auf, wecke mein Gastkind mit Behinderung und helfe ihr beim Anziehen und Frühstück. Anschließend bringe ich sie und manchmal auch mein zweites Gastkind zur Schule.

Wenn beide Kinder in der Schule sind, habe ich frei. Um 14:00 Uhr hole ich mein Gastkind von der Schule ab und fahre mit ihr zu den Therapien (z. B. Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Schwimmtherapie, Reittherapie). Bei den Therapien begleite ich sie und assistiere den Therapeuten. Außerdem überlege ich, wie man die Therapieziele in den Alltag übertragen und beüben kann. Manchmal bekommt sie Hausaufgaben, die sie dann mit mir erledigt.

Nach den Therapien fahren wir nach Hause und es gibt Abendessen. Danach bringe ich mein Gastkind ins Bett und habe den Abend frei.

Welche Inhalte deiner Ergotherapie-Ausbildung kannst du bei der Betreuung deines Gastkindes anwenden?

Es lassen sich sehr viele Inhalte aus meiner Ausbildung anwenden. Mein Gastkind hat das Rett-Syndrom und damit einhergehend zum Beispiel eine verminderte Handfunktion. Außerdem kann sie nicht sprechen. Schon beim Zähneputzen kann ich Inhalte aus den neurologischen Behandlungsverfahren, wie zum Beispiel die F.O.T.T (Fazio-orale Trakt Therapie), anwenden. Darüber hinaus mache ich täglich Kräftigungs- und Dehnübungen aus den motorisch-funktionellen Behandlungsverfahren mit ihr und arbeite nach dem Konzept von Bobath mit ihr. Des Weiteren helfen mir auch andere Inhalte der Ausbildung im Alltag mit ihr weiter, beispielsweise bei der Wohnraumanpassung und Hilfsmittelberatung.

Welche ist die größte Herausforderung für dich?

Meine größte Herausforderung war tatsächlich, den Schritt ins Ungewisse zu gehen: Man fliegt alleine auf die andere Seite der Welt, in ein unbekanntes Land zu einer Familie, die man nur über Skype kennengelernt hat. Aber es lohnt sich ungemein. Ich würde sagen, es war bisher die beste Entscheidung meines Lebens. Außerdem hat mich das deutsche Team von Apex Social bis zur Ankunft in den USA unterstützt. Seit meiner Ankunft steht mir nun das amerikanische Team jederzeit zur Seite. Bei Unsicherheiten kann ich jederzeit mit einem Mitarbeiter von Apex Social skypen und gemeinsam Lösungen für Probleme finden.

Welches war bisher dein schönstes Erlebnis während deines Aufenthaltes?

Ich erlebe jeden Tag sehr viele neue und schöne Dinge, da ist es schwer, sich für ein Erlebnis zu entscheiden. Schön waren die Wochenendtrips nach Boston und Vermont. Auch Halloween und der Besuch verschiedener Footballspiele waren tolle Erlebnisse.

Aber ich würde sagen: Das schönste Erlebnis mit meiner Gastfamilie war Thanksgiving.

Wem würdest du ein Auslandjahr empfehlen?

Ich würde jedem ein Auslandsjahr empfehlen, der gerne Abenteuer erlebt, die Arbeit mit Kindern mag und das Leben einer Familie von einem Kind mit Behinderung kennenlernen möchte. In der Praxis sieht man seine Klienten meist nur einmal pro Woche für 45 Minuten. Während des Auslandsjahrs ist man ständig mit der Familie zusammen und erhält einen interessanten Einblick in das Alltagsleben. Außerdem sieht man, wie wichtig es ist, dass die Eltern mit ihren Kindern zusammenarbeiten und sie unterstützen.

Auch wenn es Überwindung bedeutet, alleine in ein fremdes Land zu reisen, lohnt es sich. Man wächst über sich hinaus und findet neue Freunde. Wenn es doch einmal Probleme gibt, hat man mit Apex Social immer einen Ansprechpartner an seiner Seite. So ein Abenteuer erlebt man nur einmal im Leben!

Wie lange bleibst du in den USA und welche Pläne hast du für die Zeit danach?

Ich bleibe bis nächstes Jahr August in den USA. Ich überlege allerdings, meinen Aufenthalt noch für ein Jahr zu verlängern. Mein vorheriger Chef hat mich freigestellt, somit kann ich jederzeit an meine Arbeitsstelle in Deutschland zurückkehren. Eventuell möchte ich nach meinem Auslandsaufenthalt dual studieren.

Du interessierst dich auch für ein Auslandsjahr mit Apex Social? Dann informiere dich jetzt hier über deine Möglichkeiten und sammle bald selbst unvergessliche Auslandserfahrungen in den USA!

 

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