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Erfolgsstory: Gründer Carsten Kuckuk im Interview

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Unser Alumni Carsten Kuckuk ist Physiotherapeut und gründete sein eigenes Praxisnetzwerk für Therapieberufe. Wir werfen einen Blick auf seinen beeindruckenden Karriereweg. Dazu verrät er im Interview sein Erfolgsrezept und spricht über die Zukunft der Therapieberufe.

In diesem Jahr feiern wir 175-jähriges Bildungsjubiläum. Carl Remigius Fresenius legte damals im Jahr 1848 mit seiner Chemieschule, die seinem Laboratorium in Wiesbaden angeschlossen war, den Grundstein für unsere Bildungstradition. Seitdem haben an unseren Berufsfachschulen und Hochschulen deutschlandweit viele Menschen ihren Abschluss erworben und ihren persönlichen Karriereweg verfolgt.

Darunter auch Carsten Kuckuk. Mit Carl Remigius Fresenius verbindet ihn seine innovative Denkweise und sein Unternehmergeist. Er ist Physiotherapeut und erfolgreicher Gründer von "Physio Concept Kuckuk", einem deutschlandweiten Praxisnetzwerk für Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Sein Werdegang ist nicht nur eine Erfolgsstory, sondern auch ein leuchtendes Beispiel für die Möglichkeiten und Entwicklungen in den Therapieberufen.

Carsten Kuckuk: Vom Physiotherapeuten zum Gründer

Bereits während seiner Physiotherapie-Ausbildung betreute Carsten Kuckuk die Fußballer des VfL Bochum und knüpfte so wertvolle Kontakte zum Profisport und zu Unternehmen. Mit seiner wachsenden beruflichen Erfahrung und Reha-Fortbildungen im Klinikumfeld wurde er Leiter eines ambulanten Reha-Zentrums und stieg schließlich ins Management auf. Durch sein unternehmerisches Geschick konnte er die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung aufwerten. Schließlich wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit und baute mit „Physio Concept Kuckuk“ sein eigenes interdisziplinäres Therapiezentrum in Berlin auf. Heute ist sein Unternehmen zu einem Praxisnetzwerk mit mehreren Standorten in ganz Deutschland gewachsen, das er mit seinen innovativen Therapie- und Praxiskonzepten stetig weiter ausbaut.

Erfolgsrezept: Innovation und Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Im Interview spricht Carsten Kuckuk darüber, was sein Praxisnetzwerk so erfolgreich macht. Außerdem schaut er auf die Physiotherapie im Wandel der Zeit und benennt die Herausforderungen der Zukunft im Therapiebereich:

Sprechblasen

Sie leiten erfolgreich ein Praxisnetzwerk für Therapieberufe. Was ist Ihr Schlüssel zum Erfolg?

Wir haben über die letzten 20 Jahre viel Erfahrung sammeln können und ein tolles Team zusammengestellt. Dafür bin ich unheimlich dankbar.

Eigentlich haben wir drei Schlüssel zum Erfolg: Durch unsere Größe können wir es uns leisten, innovativ zu sein. Das klingt vielleicht merkwürdig, aber wir können neue Konzepte ausprobieren, ohne die Sorge haben zu müssen, dass wir Mitarbeiter entlassen müssen, wenn wir damit einmal scheitern sollten. Damit arbeiten wir modern und zukunftsorientiert. Dazu zählen z. B. neue Therapiekonzepte, die papierlose Praxis, Kooperationen mit Spitzensportlern und das Bilden von kompetenten Teams in allen Bereichen der Firma.

Wir machen uns viele Gedanken darüber, was unsere Mitarbeiter sich wünschen und wie wir diese Wünsche erfüllen und Erwartungen übertreffen können. So sind wir zu unserem zweiten Schlüssel gekommen, den individuellen und flexiblen Arbeitsmöglichkeiten für unsere Therapeuten. Sie können entscheiden, wo, wann und wie viel sie arbeiten möchten. Zusätzlich werden sie sowohl bei der Einarbeitung als auch danach persönlich von erfahrenen Kollegen an die Hand genommen. Darüber hinaus bieten wir Benefits wie Dienstwagen oder Jobbikes oder auch die klassische Möglichkeit des persönlichen Wachstums durch interne und externe Fortbildungen.

Der dritte Schlüssel ist das interdisziplinäre Arbeiten, das das persönliche Arbeiten bereichert und zu effizienten Therapiekonzepten führt. Der Austausch zwischen den Physio-, Ergotherapeuten und Logopäden ist gewinnbringend für alle Beteiligten und nicht mehr wegzudenken aus unserer Firma.

Damals und heute: Was glauben Sie, wie haben sich das Tätigkeitsgebiet und die Kompetenzen von Physiotherapeuten im Laufe der Zeit verändert?

Das Tätigkeitsgebiet ist viel breiter und flexibler geworden. Früher waren die Settings für Therapeuten auf die Praxis und den Krankenhausbetrieb fokussiert. Heute gibt es erhöhte Nachfragen an Physiotherapeuten in vielseitigen Bereichen wie in Schulen, Spitzensport, Firmen oder in der Forschung. Das Fortbildungsangebot ist riesig und auch die Akademisierung stellt für viele Menschen eine spannende Möglichkeit dar. Die Therapeuten arbeiten evidenzbasiert und bauen ihre Kompetenzen weiter aus. Dadurch nehmen sie einen immer stärkeren Platz in der Gesundheitsbranche ein.

Wie sieht für Sie die Bildung der Zukunft speziell im Bereich der Therapieberufe aus?

Aus meiner Sicht liegt die Herausforderung in Zukunft darin, wissenschaftliches Arbeiten und die evidenzbasierte Praxis zu integrieren. Als Arbeitgeber verstehe ich mich darin, dafür passende Praxiskonzepte anzubieten, die es ermöglichen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse auch praxisorientiert umzusetzen.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Interdisziplinarität. Wir haben die Erfahrungen gemacht, dass die Zusammenarbeit aus unterschiedlichen Disziplinen wie der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie für den Patienten die effizienteste Therapie bietet. Durch fundierten Austausch und klare Konzepte besteht für alle Beteiligten ein absoluter Mehrwert. Den interdisziplinären Austausch schon während der Ausbildung anzubahnen, halte ich für zukunftsweisend und notwendig.

Einen aktuellen Bedarf sehe ich in der betriebswirtschaftlichen Ausbildung der Schüler. Wir Therapeuten arbeiten oft mit Herzblut und um anderen Menschen zu helfen. Das beflügelt. Aber ohne ausreichend Wissen um die wirtschaftlichen Hintergründe der Therapie bleibt ein finanzieller Mehrwert schnell aus. Das Thema Betriebswirtschaft fehlt meist in der Ausbildung. Ich denke, alle Therapeuten, egal ob angestellt oder selbstständig, sollten wissen, wie viel die eigene Therapie wert ist und wie man Ausgaben und Einnahmen steuert.

Als letzten wichtigen Aspekt möchte ich die Digitalisierung nennen. Wir arbeiten in unseren Praxen vielfach schon komplett papierfrei. Dafür braucht es das nötige Know-how, die digitalen Prozesse sowie die passende Hard- und Software.

Was würden Sie jungen Menschen raten, die sich für eine Ausbildung im Therapiebereich interessieren?

Die Therapieberufe sind immer noch die schönsten, die es gibt. Kaum sonst bekommt man so direkt anerkennendes Feedback zu seiner Arbeit und ist in der Lage, das Leben eines anderen Menschen unmittelbar positiv zu beeinflussen. Noch dazu sind die Arbeitsbedingungen deutlich besser geworden in den letzten Jahren. Es gibt höhere Gehälter, mehr Flexibilität und vielseitigere Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln.

Vielen Dank für das Interview!

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